Regie: Noaz Deshe
Cast: Abdulrahman Diab, Osama Hafiry, Jalal Albaroudi, Hazem Saleh, 
Moutaz Alshaltouh u.v.m. 
Produktion: Arden Film, The Cup of Tea, executive Producer White Flux Productions und ZDF/Das kleine Fernsehspiel
Presse (Deutschland): Carola Schaffrath, Filmpresse Meuser


+++ Ab 17. April in den deutschen Kinos +++

Der palästinensisch-syrische Teenager Nasser und sein älterer Bruder Yassin leben seit Jahren in einem griechischen Flüchtlingslager und warten auf die Entscheidung über ihren Asylantrag. Sie vertreiben sich die Zeit, indem sie Comedy-Sketche aufnehmen, von Zombie-Filmen träumen und sich eine Zukunft in Schweden ausmalen. Doch je länger der Stillstand anhält, desto stärker fühlt sich Nasser in einer hoffnungslosen Sackgasse gefangen. Die zunehmenden Spannungen im Lager treiben ihn schließlich in eine andere, surreal anmutende Fantasiewelt.

Inspiriert von den realen Erlebnissen Geflüchteter und mit einer Besetzung aus größtenteils selbst Asylsuchenden, erzählt der Film die bewegende Geschichte eines Jugendlichen, der zwischen Stillstand, Trauma und kreativer Selbstbefreiung seinen Weg sucht. Dabei konfrontiert der Film seine Zuschauer*innen kompromisslos mit der Härte der Realität im Flüchtlingslager und entfaltet zugleich eine eindringliche und surreale künstlerische Schönheit, die tief unter die Haut geht.

XOFTEX, der parallel auf dem Filmfest München und dem Karlovy Vary Film Festival Weltpremiere feierte, fesselt mit seiner hypnotischen Bildsprache und emotionalen Wucht. XOFTEX ist eine Produktion von Arden Film in Koproduktion mit The Cup Of Tea, executive Producer White Flux Productions und dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel. Gefördert wurde das Projekt von HessenFilm, dem Medienboard Berlin Brandenburg, Der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, dem Deutschen Filmförderfonds und dem CNC.


Statements zum Film

Amnesty International

„XOFTEX ist ein bildgewaltiger Film, der die raue Lebensrealität in einem griechischen Geflüchtetenlager mit schonungsloser Kraft einfängt. Erzählt aus der Perspektive der syrisch-palästinensischen Brüder Nasser und Yassin verschwimmen darin Wahrnehmung und Wirklichkeit. Eingezwängt in ein Camp, ohne Zugang zu psychologischer Versorgung oder Informationen über sein Asylverfahren kämpfen Nasser und Yassin gegen Trauma, Ungewissheit und menschenunwürdige Unterbringungsbedingungen. XOFTEX zeigt nicht nur den Überlebenskampf zwischen Enge und Ohnmacht, sondern legt auch offen, wie die Rechte von Geflüchteten seit Jahrzehnten an den europäischen Außengrenzen mit Füßen getreten werden.  Amnesty International hat diese Zustände in einem aktuellen Bericht über die griechische Insel Samos dokumentiert: Obwohl die EU-Kommission neue Aufnahmezentren finanziert hat, die „bessere Bedingungen“ versprechen, werden Menschen beim Zugang zu grundlegenden Versorgungsleistungen behindert und systematisch und willkürlich inhaftiert. Mit den kürzlich beschlossenen EU-Asylrechtsverschärfungen drohen willkürliche Inhaftierungen in sogenannten „Grenzverfahren“ jetzt europaweit zum Normalfall zu werden. Dieser Film ist deshalb ein Weckruf an uns alle: Die menschenrechtswidrigen Zustände in den Geflüchtetenlagern dürfen nicht zur Normalität werden – weder an den Grenzen Europas noch in unseren Köpfen.“ 

– Sophie Scheytt, Referentin für Asylrecht & -politik bei Amnesty International in Deutschland

SOS Humanity

„Mit seiner eindringlichen Erzählweise zwischen Traum und Realität, der Monotonie des zermürbenden Lager-Alltags und der Widerständigkeit seiner Bewohner*innen, legt XOFTEX schonungslos die leise Gewalt des europäischen Grenzregimes offen. Der euphemistischen Selbsterzählung Europas eines „menschlichen Migrationsmanagements“ wird hier ein authentischer Spiegel vorgehalten, der die (Re-)Traumatisierung schutzsuchender Menschen durch die entwürdigenden Bedingungen an Europas Außengrenzen offenbart. XOFTEX ist ein einzigartiges Zeugnis des kafkaesken Albtraums, der nicht nur in Griechenland zur inakzeptablen Normalität für Geflüchtete geworden ist. Auch in der Arbeit von SOS Humanity auf dem zentralen Mittelmeer sind wir täglich damit konfrontiert, wie europäische Regierungen bewusst Menschen entrechten, um vermeintlich eine Krise zu lösen, die sie selbst maßgeblich mitverantworten.“

–  Wasil Schauseil, Koordinator für Kommunikation bei SOS und freier Journalist